Maria Himmelfahrt - ein Fest der Hoffnung

Montag, 7. September 2020

Bei strahlendem Sonnenschein ziehen am Abend des 15. August immer mehr Besucher vom Parkplatz zum Schönstatt-Heiligtum, wo der Gottesdienst zum Hochfest Maria Himmelfahrt stattfindet. "Heute bin ich das erste Mal wieder hier seit Corona", sagt Pia E. und ist sichtlich erfreut, dass sie beim Gottesdienst am Fest Maria Himmelfahrt dabei sein kann. Über 250 Gottesdienstbesucher sind der Einladung zum feierlichen Gottesdienst gefolgt. Der Kapellchenplatz ist voll besetzt, so voll, wie es eben mit Corona-Abstand möglich ist. Darüber hinaus sind die meisten Bänke auf der Wiese in Richtung Krönungskirche belegt.

Erst in der Corona-Zeit wurde der Kapellchen-Platz als guter Gottesdienstplatz entdeckt und hat sich inzwischen bereits als überaus gut erwiesen. Vor dem Kapellchen ist ein Altar aufgestellt, ein großes Pilgerheiligtum weist auf das Fest der Gottesmutter hin. Vor ihrem Bild werden viele Kräuterbüschel gelegt, die gesegnet werden sollen. Es sind richtige Kunstwerke dabei.

Ich habe mein Leben lang an die Auferstehung geglaubt

Offizial Thomas Weißhaar feiert den Gottesdienst und gibt ein beeindruckendes Zeugnis weiter: "Ich habe mein Leben lang an die Auferstehung geglaubt, mit meinem Musizieren diesen Glauben verkündet, da werde ich jetzt die Hoffnung und den Glauben darauf nicht aufgeben." Dieser Satz stammt von einer Kirchenmusikerin, die die letzten drei Jahre ihres Lebens mit einer schweren Krebserkrankung kämpfte, die durch Höhen und Tiefen gegangen und dann überraschend schnell gestorben ist. Wenige Wochen vor ihrem Tod sagte sie diesen Satz.

Aufnahme Mariens in den Himmel - ein Fest der Hoffnung

Weiter erschließt Offizial Weißhaar den Inhalt des Festes durch das Hineinstellen des Dogmas in den zeitlichen Rahmen der Nachkriegszeit: "Mitten hinein in die Trauer so vieler Menschen, mitten hinein in eine Menscheit, die nach den Schrecken des Krieges, des Leides und der Offenbarwerdung, was Menschen einander antun können, den Weg in die Zukunft suchen, verkündet Papst Pius XII. das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Papst Pius XII. spricht mit diesem Dogma mitten hinein in die Fragen. Er setzt der Trauer und den Fragen nach dem Sinn des Leides und des Sterbens so vieler Menschen mit diesem Dogma die christliche Hoffnung auf Auferstehung entgegen. Er hält den zerbrochenen Hoffnungen so vieler Menschen mit Maria eben nicht nur eine besondere Auszeichnung der Gottesmutter entgegen, sondern die Zukunft, die Gott für uns alle bereithält, die Zukunft, die uns allen verheißen ist."

Die Liebfrauenhöhe - Hoffnungsort für viele

Jeder Mensch mag seinen eigenen Weg haben, zum Glauben und zur Hoffnung über den Tod hinaus kommen, erläutert Offizial Weißhaar. Die Musik, das Gebet oder auch der Besuch von ganz besonderen Orten tragen dazu bei. Dabei weist er darauf hin, dass die Marienschwestern "schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten einen solchen Hoffnungsort für unzählige Menschen geschaffen haben."

Himmlische Atmosphäre

Während des Gottesdienstes ist eine überaus dichte Atmosphäre zu spüren. Der Himmel war spürbar nah. Das kam schon durch das wunderbare Wetter und die Wolken am Himmel zum Ausdruck.
Dass auch die Lichterprozession - eben mit Abstand - möglich war, wird besonders dankbar angenommen. "Das Abstandhalten ließ mich die Prozession noch viel  bewusster mitgehen. Das sollte beibehalten werden", sagt Maria W. beim Verabschieden.