Novene "Was immer auch ist: Mit Maria!" - 1. Tag

Montag, 16. März 2020

Wir vernetzen uns im Gebet von Haus zu Haus

Das Corona-Virus und alle Sorge, die damit verbunden ist, beschäftigt uns alle. Als Christen ist es unsere Stärke, auf Gott zu vertrauen und uns im Gebet zu verbinden.
Wir Sie laden herzlich ein, gerade in dieser Zeit der Ungewissheit, sich im Gebet mit vielen zu vernetzen.

Ab Montag, 16. März, beten wir Schwestern täglich um 17:15 Uhr in der Krönungskirche die Novene "Was immer auch ist: Mit Maria" und anschließend den Rosenkranz. Wir bitten in dieser Zeit der Unsicherheit die Gottesmutter um ihre Hilfe und schließen alle ein, die auf unser Gebet vertrauen.

Wir laden Sie ein, sich zu Hause diesem Gebet anzuschließen. Der Text der Novene folgt hier:

Die Schutzmantelfrau


Schutzmantelmadonna in der Ergenzinger Waldkapelle

"Mutter, nimm uns sorgsam unter deinen Mantel,
dass im Himmel allezeit sei unser Wandel;
schütz vor Hunger uns, vor Seuchen und vor Bränden,
uns, die wir in großer Not uns an dich wenden."

Den Text der dritten Zeile hat Pater Kentenich öfter geändert.
Er spricht hier von Not, die unmittelbar und drängend vor Menschen steht. Wir wenden diesen Text in unserem Sinne an. Auch wir sprechen von Not - aber von der Not des Herzens, die wir heute bei uns und bei anderen entdecken.

Pater Kentenich hat das Gebet im Konzentrationslager Dachau geschrieben. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs rückte die Front mit ihren Gefahren auch auf Dachau zu.

Der Text spricht zu uns

Die Schutzmantelfrau - ein beliebtes Marienbild des hohen Mittelalters - zeigt die Gottesmutter als eine erhabene Gestalt mit einem weiten Mantel unter dem Menschen versammelt sind als kleine Gestalten. Betrachtet man solche Bilder, dann hat man den Eindruck: Die Angst hat sie dorthin geführt. Und es geht ihnen jetzt besser.

Ein sehr bekanntes Bild dieser Art findet sich in der Liebfrauenkirche in Ravensburg. Nach der Schülermesse gab es immer ein kurzes Gebet:

"Du Ravensburger Mantelfrau
voll Liebe auf uns niedernschau.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte."

"Mutter, nimm uns sorgsam unter dienen Mantel" - hier geht es nicht um geschäftliche Routine, um Präzision oder professionelles Können, sondern um eine sorgsame Zuwendung. Man stelle sich also vor: Die mächtigste Frau, die es je auf der Erde gegeben hat oder geben wird, wendet sich uns zu und berührt uns mit ihrer Aufmerksamkeit  - dort, wo unsere Not ist.

Und unter dem Mantel der Madonna verliert das Böse seine Macht. Das war damals Hunger und die Bedrohung durch den Krieg. Für uns heute ist es neben der äußeren auch die innere Not:

  • Werden wir die Corona-Krise heil an Leib und Seele überstehen?
  • Werden wir unseren Arbeitsplatz behalten? Wir kennen andere, die ihn verloren haben.
  • Wird unsere Gesundheit erhalten bleiben?
  • Werden unsere Kinder noch gläubig sein, wenn sie erwachsen sind?
  • Wird der Partner uns treu sein?
  • Wir sind enttäuscht an uns selber.
  • Wir trauen uns nicht, unsere Meinung zu sagen.
  • Wir fürchten, wir sind bei andern nicht anerkannt. Da gibt es immer wieder böse Bemerkungen, die uns dann zugetragen werden.

In der Schule von Pater Kentenich


Foto: Pfr. Neuenhofer

Wir suchen unseren Weg, verbunden mit Pater Kentenich. Er war ein Mann Gottes. In seinem Leben finden wir: Er wurde von Gott berührt - besonders, wenn er selber in Not war.
Er wurde zuerst nicht zum Priestertum zugelassen. Sein Provinzial fragte ihn: "Haben Sie die Entscheidung der Leitung vernommen?" Pater Kentenich sagte: "Ja." "Was sagen Sie dazu?" "Gottes Fügung."
In diesem Augenblick taucht er ein in Gott, der ihn trägt. Er wird ruhig und ist bei Gott, seinem Vater, zu Hause. Später hat er dann anderen diesen Weg gezeigt. Er nennt ihn den "praktischen Vorsehungsglauben". Er sagt in einem anderen Gebet zum ewigen Vater:

"Ich fahr mit dir durch Finsternis und Nacht,
weil deine Liebe immer für mich wacht."

(Himmelwärts, Gebetbuch mit Gebeten von Pater Kentenich, die im KZ Dachau entstanden sind)

Und jetzt ganz praktisch:

Wir suchen Verbindung mit Pater Kentenich und sagen: "Nimm mich mit! Nimm uns mit, dass wir wie du auf Gott vertrauen können. Wir halten uns an dir fest. Nimm uns mit."

Noch einmal die Strophe aus dem Notgebet. Sie kann uns den ganzen Tag begleiten, wie ein kleines Stoßgebet.

"Mutter, nimm uns sorgsam unter deinen Mantel,
dass im Himmel allezeit sei unser Wandel;
schütz vor Hunger uns, vor Seuchen und vor Bränden,
uns, die wir in großer Not uns an dich wenden."