Von IHR bewegt - "Corona-Krise"

Mittwoch, 25. März 2020

Die Schönstattbewegung Frauen und Mütter gibt zum 18. jeden Monats Liebesbündnis-Impulse heraus. Mit freundlicher Genehmigung dürfen wir diesen Impuls veröffentlichen.


"Entscheidungssituation"

„Corona-Krise“

Krise bedeutet übersetzt sinngemäß: Hier ist eine kritische Entscheidungssituation. Die Nachrichten über das Corona-Virus sind nicht nur auf dem Bildschirm geblieben. Sie sind schneller in unserem Leben angekommen als wir dachten. Innerhalb kürzester Zeit sind ganze Länder in einen Ausnahmezustand und unzählig viele in den Zustand von Quarantäne oder sehr stark reduzierter Sozialkontakte versetzt.

Kommen die Ereignisse einfach über uns, sind wir ihnen nur ausgeliefert? Steckt in ihnen eine Botschaft , eine Einladung? Spricht Gott zu uns in diesen Ereignissen? Wie antworten wir?

April 1945, Pater Kentenich ist aus dem KZ Dachau entlassen, in dem er gut drei Jahre inhaftiert war und wartet in Ennabeuren auf das Kriegsende. In seinen Predigten dort sagt er unter anderem:

„Wir sind in großer Sorge um die Gestaltung unserer Zukunft . Welch eine Ungeborgenheit, Unsicherheit war unser Los in Dachau. Wie viele Sorgen Tag und Nacht. Und doch! Unsere größte Sorge war die, sorglos zu sein in grenzenlosem Vertrauen auf die väterliche Sorge Gottes. (…) Warum wollen und müssen auch wir in der gegenwärtigen Lage so endlos sorglos sein? Weil wir wissen: Es sorgt der Vater im Himmel für uns. (…) Alles, was während des Tages und der Woche geschieht, hat Gott schon von Ewigkeit her aus Liebe zu uns vorgesehen. Wir wollen jeden Abend nachkosten, wo uns Gott begegnet ist. (… ) Ich habe das bei den Priestern in Dachau eineinhalb Jahre lang jeden Abend gemacht (…)

Wenn ich mich Maria weihe, opfere ich ihr alles. Sie weiß um meine Liebe. Sie schenkt mir ihre ganze mütterliche Sorge und Liebe. Sie bewahrt mich, wenn Gott es so will (…) Wenn wir über und hinter allen Dingen die Weisheit und Liebe Gottes sehen, dann sind wir immer und überall froh und fidel.“

Jetzt entscheidet sich, ob mein Vertrauen tragfähig ist.

Corona heißt übersetzt: die Krone

Maria eine Krone schenken. Ihr damit sagen: „Du hast es am besten verstanden, Gott zu vertrauen! Du bist die Königin eines sorglosen Vertrauens! Nimm uns hinein in dein königliches, kluges und kindliches Vertrauen auf Gott!“

In diesen Tagen kam eine Mail mit dem Betreff: Vertrauen. Darin hieß es: „… Tatsächlich bewegt uns die veränderte Situation sehr stark, aber nach dem ersten Schock stellen sich langsam Ruhe und Gelassenheit ein. Es wird in der Tat für uns – und alle Familien – eine Herausforderung, die langen Wochen ohne Rahmenprogramm zu überstehen. Aber ich sehe darin auch sehr viel Gutes. Da ich selbst auch nicht mehr arbeiten kann, haben wir nun viel Zeit füreinander und miteinander und zumindest am Anfang wird es uns sicherlich sehr gut tun. Auch das gute Wetter ist für uns zunächst ein echtes Geschenk. Wir werden allerdings sehen müssen, wie wir die Durststrecken, die Langeweile und den ‚Hauskoller‘ im Laufe der Zeit überwinden werden.

Es ist schon sehr überraschend, was gerade weltweit passiert, welche Kräfte wirken und wie sehr unser ganzes Leben auf einmal ausgebremst wird. Das hat sowohl positive als auch negative Seiten. Sorgen mache ich mir vor allem wegen der großen Angst der Menschen. Angst und Hysterie waren schon immer schlechte Ratgeber und lassen Menschen anders handeln, als es gut wäre. So hoffe und bete ich, dass diese Situation uns mehr ‚Gewinn‘ als Schaden bringt und die Gesellschaft nicht überfordert.

Ja, die ‚Krug-Post‘ ist bei der Gottesmutter angekommen … Seit ich meine drängenden Anliegen IHR anvertraut habe, spüre ich in mir ein starkes Vertrauen, welches in den letzten vierzehn Tagen enorm wachsen durfte und mir auch jetzt in all der Aufregung um ‚Corona‘ sehr zugute kommt. Das gewachsene Vertrauen lässt mich viel zuversichtlicher und ruhiger sein. Und es hat mir in schwierigen Alltagssituationen dieser Tage schon geholfen, die innere Reißleine zu ziehen und mich sofort an Gott zu wenden und ihm meine Schwierigkeiten, Sorgen und Schmerzen anzuvertrauen und zu übergeben. Ich wurde sofort ruhiger und ausgeglichener.

In all dem Chaos dieser Tage habe ich den Eindruck, dass es vor allem darauf ankommt, treu festzuhalten am Glauben und am Vertrauen. Anfang des Jahres, als wir uns mit dem Text des Morgengebets beschäftigten, das Pater Kentenich im Konzentrationslager Dachau formuliert hat, und als die Gedenktage der KZ-Befreiung waren, habe ich sehr viel darüber nachgedacht, wie es einzelnen Menschen wie Pater Kentenich, Dietrich Bonhoeffer oder Alfred Delp möglich war, in solch schwierigen und ausweglosen Zeiten in einem so tiefen Glauben und Vertrauen zu bleiben. Was bleibt, wenn einem alles genommen wird? Es ist der Glaube und das tiefe Vertrauen, dass nichts umsonst und alles eingebettet ist in eine höhere Macht, die unser Verstehen übersteigt. Das Vertrauen, dass wir ein Gegenüber haben, einen uns über alles liebenden Gott, der uns kennt und uns niemals alleine lässt. Einen Gott, der uns in Jesus Christus nahe ist und uns durch alles Leid vorweg gegangen ist. – Der Schlüssel zu allem ist das Vertrauen.

So bleibe ich vertrauensvoll und zuversichtlich, dass wir geführt werden und niemals verzweifeln müssen. Ja: ‚Du wirst geführt!‘“ (K. R.)

Impulse für mich

  • „Unsere größte Sorge war die, sorglos zu sein in grenzenlosem Vertrauen auf die väterliche Sorge Gottes.“ – Lasse ich mich von den Nachrichten beunruhigen oder anregen zu einer tieferen Sicht: Gott, du stehst hinter allem? Mit Christus bete ich: In deine Hände empfehle ich …
  • „Ich sehe darin auch sehr viel Gutes. … Wir haben nun viel Zeit füreinander und miteinander und zumindest am Anfang wird es uns sicherlich sehr guttun. Auch das gute Wetter ist für uns zunächst ein echtes Geschenk.“ – Wo ist in der aktuellen Situation für mich ein Lichtblick? Für was bin ich dankbar? Was sehe ich ganz neu – auch als Chance? Wie kann ich anderen „Lichtblicke“ schenken? Ein Telefonat, ein gutes Wort, eine Hilfeleistung …
  • „Ja, die ‚Krug-Post‘ ist bei der Gottesmutter angekommen … Seit ich meine drängenden Anliegen IHR anvertraut habe, spüre ich in mir ein starkes Vertrauen …“ – Ich schreibe mir von der Seele, was mich beschäftigt, was nicht in meiner Hand liegt, und übergebe es der Gottesmutter. Ich schenke ihr gleichsam (neu) die Krone und bitte mit Pater Kentenich: „Ich bau auf deine Macht und deine Güte, vertrau auf sie mit kindlichem Gemüte. Ich glaub, vertrau in allen Lagen blind auf dich, du Wunderbare, und dein Kind.“

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