Maria Himmelfahrt - Ostern mitten im Sommer

Montag, 23. August 2021

Unter freiem Himmel ist der Gottesdienst am Fest Maria Himmelfahrt geplant, damit alle Besucher kommen können, die das Fest gerne auf der Liebfrauenhöhe mitfeiern möchten. In der Krönungskirche ist mit Corona-Abstand "nur" für gut 100 Personen Platz. Das sind zu wenig Plätze für einen "richtigen Wallfahrtsgottesdienst". Für den Nachmittag und Abend sind Gewitter gemeldet. Darum ist es spannend, wie sich das Wetter entwickelt.  Nach einem Sturm am Nachmittag beruhigt sich das Wetter und das Faltzelt für die Altarinsel, das bei Sturmbeginn schnell abgebaut wurde, wird wieder aufgestellt im Vertrauen: Der Himmel wird sorgen.

Aus den Gesichtern leuchtet Zuversicht - trotz Regen

Wallfahrer halten im Regen aus

Als der Kapellchenplatz sich gegen 19 Uhr zunehmend mit Gottesdienstbesuchern füllt, ziehen sich die Wolken zusammen und es beginnt zu regnen. Schirme werden aufgespannt und der Blick geht immer wieder zum Himmel. "Das geht", sagt Gertrud T. "der Regen hört wieder auf. Wir beten". So bleiben die Wallfahrer geduldig an ihren Plätzen sitzen. Aus ihren freundlichen Gesichtern leuchtet Zuversicht. Sie vertrauen, dass der Himmel Einsehen hat und den Regen einstellt. Kurz vor Beginn des Gottesdienstes erscheint am Himmel ein Regenbogen, das Bundeszeichen. Das Vertrauen auf das Liebesbündnis mit der Gottesmutter wird belohnt, so kündet er an diesem Abend an. Tatsächlich hört der Regen haarscsharf zum Beginn des Gottesdienstes auf. Alle sind sichtlich erfreut und die Verantwortlichen erleichtert, denn alle Gottesdienstbesucher, die schon auf dem Kapellchenplatz und der Wiese ihren Platz eingenommen haben, hätten nicht in die Krönungskirche gepasst. Wieder einmal ist deutlich: der Himmel sorgt - wenn auch in der letzten Minute.

Ein Regenbogen - Hoffnungszeichen

Schirme werden werden nicht mehr gebraucht.

Wir feiern heute Ostern mitten im Sommer

Domkapitular Stäps feiert den Gottesdienst
und erschließt das Fest Maria Himmelfahrt

Domkapitular Heinz Detlef Stäps feiert den Gottesdienst und erschließt in der Predigt den Inhalt des Festes Maria Himmelfahrt. Er führt u. a. aus:
"Die Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel ist ein Bild des Glaubens, das uns hilft, unser menschliches Leben zu bewältigen und anzunehmen, das uns die Zukunft aller Gläubigen vor Augen stellt: Im Tod wird unsere Seele von der Liebe Gottes umfangen und ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt: dem ewigen Leben in Gottes Gegenwart. Jesus Christus, der Gekreuzigte und Auferstandene, ist der Garant dafür; seine Liebe belässt seine Lieben nicht im Tod.

Die Sonne kommt durch!

Natürlich ist unser materieller Leib der Vergänglichkeit unterworfen, er zerfällt und wird auch in Gottes Gegenwart nicht wieder „zusammengesetzt“. Den Leib aber und das, was er in uns eingraviert hat, die Beziehungen zu Menschen, die wir mit seiner Hilfe gestaltet haben, die Liebe, der wir durch ihn Gestalt geben konnten, die Krankheiten und Schmerzen, durch die wir an ihm gereift sind, all das kann doch nicht verloren gehen, nein, das nehmen wir mit in Form eines nicht materiellen, verherrlichten Leibes. Dafür ist die mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommene Jungfrau Maria uns Zeichen und Garantin. Wir feiern heute Ostern mitten im Sommer!"

Maria, schenk uns den Glauben, die Nacht wird vergehn

Lichter - Zeichen der Hoffnung

Lichterprozession - Beten im Gehen

Hoffnungslichter leuchten in die Nacht

"Maria, hilf uns vertrauen. Schenk uns den Glauben, die Nacht wird vergehn", so klingt es bei der Lichterprozession in den Sommerabend und in die Herzen hinein. Ein dichte Atmosphäre ist spürbar, Gemeinschaft im Glauben, Menschen, die auf Gott und die Gottesmutter vertrauen und erfahren dürfen: Vertrauen wird belohnt. So wird im Gehen und Beten direkt erfahrbar, worauf Domkapitular Stäps hinweist:

"Unser Leib ist Teil von uns, er hilft uns zu glauben, er hilft uns zu hoffen und er hilft uns zu lieben. Wir können auch in der himmlischen Herrlichkeit nicht ohne die Erfahrungen leben, die uns der Leib geschenkt hat. Auf verwandelte, verherrlichte Art und Weise wird er uns begleiten, auch wenn wir jetzt noch nicht wissen, wie genau das sein wird. Es ist immer ein Sprung des Glaubens, den wir wagen müssen.

Die Gottesmutter zeigt uns den Weg. Folgen wir ihr!"

Aushalten wird belohnt

"Die Gottesmutter belohnt das Aushalten", kommentiert Desiree S. die spannende Wettersituation des Abends und meint: "Der Regen war nicht schlimm, er war ja warm". Gottesdienst unter freiem Himmel, pünktlich trockenes Wetter, der Regenbogen, ein Hoffnungszeichen, die aufschlussreiche Predigt, zahlreiche Kräuterbüschel, die das Bild der Gottesmutter zieren, das Beten im Gehen bei der Prozession, viele zufriedene und zuversichtliche Menschen ... alles trägt dazu bei, dass Herr S. schreibt: "Ich bin sicher, dass es für alle ein besonderes Erlebnis war".

Ein ganz besonderer Kräuterstrauß im Heiligtum