Zum Weihnachtsfest 2023

Mittwoch, 20. Dezember 2023

Liebe Wallfahrer, Freunde, Besucher und Wohltäter unseres Schönstatt-Zentrums, das zu Ende gehende Jahr ist von Turbulenzen, Unsicherheit und Dunkelheit geprägt. Der Krieg im Heiligen Land  und in der Ukraine sowie die vielen Krisenherde auf der ganzen Erde machen uns betroffen und wir spüren unsere Hilflosigkeit. Dazu kommen Herausforderungen in der Kirche, in den Gemeinden und Seelsorgeeinheiten und nicht zuletzt in der allernächsten Umgebung. In diese Dunkelheit hinein schenkt uns die Jahresparole der Schönstattbewegung ein Hoffnungslicht:

Zuversicht – in den Rissen schaffst du Raum

Vor über 2000 Jahren kam Christus als „Licht der Welt“ in die „Dunkelheit“ und „Risse“ seiner Zeit.
Er schuf Raum für die Liebe Gottes, für das Reich des Vaters. Wenn wir Weihnachten feiern, erinnern
wir uns an dieses Heilsgeschehen und zugleich wird es erneuert. Das schenkt uns Zuversicht.
Was damals in Bethlehem geschah, wird an Weihnachten neu wahr: Christus kommt als unser Heiland
und Erlöser in die Welt und in unser Herz. ER bringt LICHT in unsere Dunkelheit, er schafft in
den Rissen Raum für Neues, er macht heil, was verwundet ist und schenkt uns die Gnade eines
Neubeginns. Öffnen wir unsere Herzen für ihn und bitten wir ihn, gerade in die Risse unserer Zeit und unseres Lebens zu kommen und sein Heil zu schenken. Dann können wir mit Zuversicht in die
kommende Zeit gehen.
Trotz aller Herausforderungen schauen wir voll Dankbarkeit auf das Jahr 2023 zurück, denn die
Begegnungen mit dem Schönstatt-Heiligtum
schenkten den Besuchern Zuversicht. Davon zeugen viele Ereignisse:

Lichterrosenkranz

„Heute habe ich meine Freundin mitgebracht“, sagt Frau B. aus Baisingen, die zum zweiten Mal zum
Lichterrosenkranz kommt. Sie ist erfreut, dass sie ihre „neue Entdeckung“ mit ihrer Freundin teilen
kann. Das besinnliche Beten in Gemeinschaft, das Schenken der Rosen und Entzünden der Lichtchen
lässt ruhig werden und hilft, das Leben vor Gott zu bringen. Was im Lied gesungen wird, wird beim
Beten praktiziert: „Maria, ich bringe dir mein Leben, die Augenblicke voller Glück, doch auch die
voller Dunkel und Angst, nimm alles, bring es Gott zurück.“
„Schon oft war ich auf der Liebfrauenhöhe“, erzählt Frau S. und zieht den Schluss: „Hier ist eine Oase, in der ich immer neu auftanken kann. Wenn ich im Schönstatt-Heiligtum war, gehe ich mit neuer Zuversicht heim.“

Geistliche Abendmusik

Tübinger Ärzteorchester

„So etwas hat die Krönungskirche noch nie gehört“, begeistert sich eine Besucherin nach der Geistlichen Abendmusik im November, bei der das Ensemble Evanue aus Freiburg auftrat. "Stabat Mater" von Giovanni Battista Pergolesi und "Salve Regina" von Alessandro Scarlatti wurden gesungen. „Das war Gebet“, gab eine Besucherin als Rückmeldung, worauf die Sängerin erfreut bestätigte: „Ja, haben Sie das bemerkt?“.
In der Geistlichen Abendmusik treten Chöre auf, spielen kleine kammermusikalische Ensembles
oder ganze Orchester, wie z. B. das Tübinger Ärzteorchester, das im Januar dieses Jahres in der
Krönungskirche unter anderem die 4. Sinfonie d-Moll von Robert Schumann erklingen ließ. Jedes
Mal gehen die Besucher nach einer Stunde voller Inspiration und musikalischem Genuss gefriedet,
erfüllt und zuversichtlich nach Hause.

„Berührungspunkt“ am Schönstatt-Tag

Der „Berührungspunkt“ am SchönstattTag, die Initiative der Schönstattjugend am 18. jeden Monats,
zur Begegnung und zum Austausch ins Cafe Gertraud einzuladen, wird gerne angenommen. Oft gibt
es ein kleines Glaubenszeugnis, das zum Nachdenken und zum Gespräch anregt. „Nach dem letzten
18. haben meine Frau und ich abends noch lange über das Zeugnis gesprochen“, sagt Herr X. „Es
gab schwierige Erfahrungen in unserem Leben, doch in den Schwierigkeiten durfte ich erleben: Gott
führt.“
Der „Berührungspunkt“ ist, wie der Name sagt, eine gute Gelegenheit, am 18. nach der Erneuerung
des Liebesbündnisses und dem Verbrennen der Krugpost mit anderen in Berührung zu kommen, sich
gegenseitig zu bestärken und Gemeinschaft im Glauben zu erfahren. Im November wurde der
„Kathlender“, eine geniale Initiative von Theresia, Johannes und Samuel Gehring, vorgestellt. Sie
haben die Idee, einen „richtig katholischen“ Kalender zu gestalten, umgesetzt – und er findet bereits
großen Anklang.

Familiensonntage

EheZeit - Impulsvortrag

Früh übt sich, wer ein Meister werden möchte. Das ist beim Familiengottesdienst zu erleben. Stolz trug der kleine Vincent (3 Jahre) beim Familiengottesdienst im November den Flamboleuchter bei der Evangelienprozession. Die Wahl fiel genau auf die richtige Familie, denn so erklärt die Mutter „Vincent spielt zu Hause gerne Evangelienprozession“. Immer wieder finden neue Familien den Weg auf die Liebfrauenhöhe und zu den Familiensonntagen. Dass sie hier einen Ort finden, an dem sie auftanken, neue Kraft für den Alltag schöpfen können und die Freude an Ehe und Familie neu entfacht wird, ist das Anliegen von Xenia und Matthias Jehle aus der Schönstattfamilienbewegung.
2020 erweiterten sie den Sonntag mit Familiengottesdienst durch die EheZeit zum Familiensonntag.
Drei Mal im Jahr ist die EheZeit, bei der ein Ehepaar einen Impuls gibt und anschließend Zeit zum
Paargespräch ist. „Diese Familien zu erleben, die im Glauben unterwegs sind, ist eine Freude. Das
stärkt den eigenen Glauben und gibt Zuversicht, dass die Kirche Zukunft hat,“ betont eine regelmäßige
Besucherin der Familiengottesdienste.

Heimgang von Kardinal Rauber

Kardinal KarlJosef Rauber, der seit 2009 auf der Liebfrauenhöhe seinen Ruhestand verbrachte, ist
am 26. März 2023 ins Haus des Vaters heimgekehrt. In großer Treue schenkte er uns Schönstätter
Marienschwestern seine priesterlichen Dienste. Darüber hinaus brachte er sich in der Wallfahrtsseelsorge
ein und war bei den Besinnungstagen ein sehr beliebter Beichtvater.

Mutmachende Echos 

„Ich habe meiner Tochter versprochen, dass ich sie noch heute unbedingt zur Ferienwoche anmelde. Sie freut sich riesig auf die Freizeit und meinte gestern: Das ist die schönste Woche im Jahr!“ 
„Unsere Tochter freut sich und möchte natürlich wieder an der Pfingstferienwoche teilnehmen.“
„Meine Tochter war so begeistert vom Herbstwochenende und möchte sehr gerne im März wieder zum Frühlingswochenende auf die Liebfrauenhöhe kommen.“ Solche und viele andere mutmachende Echos erreichen uns immer wieder. Sie zeigen, wie sehr sich das Engagement der Gruppenleiterinnen für die unterschiedlichsten Veranstaltungen der SchönstattMJF lohnt und wie gerne die Mädchen auf die Liebfrauenhöhe kommen. Auch im kommenden Jahr gibt es wieder viele Gelegenheiten für die „schönste Zeit im Jahr“.

Sommerferienzeiten

Ein besonderer Höhepunkt im Sommer sind immer die Ferientagungen für Mütter mit ihren Kindern und für
Familien. Da ist kunterbuntes Leben im Haus, an dem man sich einfach nur freuen kann. Da trägt z.B. Emilia ihre kleine Cousine über die Liebfrauenhöhe und schaut, dass sie bestens versorgt ist, damit die Eltern Zeit für den Impuls und ein Paargespräch haben. Wenn Wiesenblumen im Heiligtum liegen, ist es ein Zeichen, dass die Jungengruppe schon bei der Gottesmutter zu Besuch war und ihr mit Blumen eine Freude machten. „Mama, wie oft muss ich noch schlafen, bis ich wieder nach hier kommen darf?“,
fragt ein Mädchen seine Mutter am ersten Tag der Tagung. Als die Mutter erklärt, „Wir dürfen zuerst hier drei Mal schlafen“, antwortet das Mädchen energisch: „Nein, ich muss wissen, wie oft ich noch schlafen muss, bis ich wieder kommen darf. Nächstes Jahr komme ich wieder.“

Pilgerfahrt nach Schönstatt

Pilger vor dem Heiligtum in Schönstatt

47 Pilger aus unserer Diözese konnten den Gründungstag Schönstatts am Ursprungsort mitfeiern und gnadenvolle Tage erleben. „Es tat so gut, eine so wichtige ‚Auszeit‘ zu nehmen, um den ‚inneren Kompass‘ wieder richtig stabil und vertrauensvoll auszurichten“, so bringt ein Pilger den Gewinn der Pilgerfahrt auf den Punkt und bedankt sich „besonders für die Glaubensimpulse und Glaubenserfahrungen.“
„Das war ganz besonders, dass wir unseren eigenen Priester dabei hatten“, sagt Frau W. im Rückblick.
Tatsächlich war es ein besonderes Geschenk, dass unser Diözesanleiter Pfarrer Franz Xaver Weber die Pilgerfahrt begleitete, die Gruppe im Blick hatte und bei den Gottesdiensten wertvolle Impulse mitgeben konnte. Das Mitpilgern von Bischof Bernard aus dem Kongo gab der Pilgerfahrt ein besonderes Gepräge und das Erlebnis von Weltkirche. „Vergelt’s Gott auch für die Erfahrung, dass in Schönstatt, aber auch an allen anderen Schönstatt-Orten der Himmel die Erde berührt.“, so fasst ein Pilger seine
Erfahrung zusammen. Vom 13. bis 15. September 2024 ist die nächste Gelegenheit, bei einer Pilgerfahrt zu erleben,wo der Himmel die Erde berührt.

Neuerungen in der Krönungskirche

Ein Kran neben der Krönungskirche zeigte im Oktober und November an: Hier entsteht Neues. Die
Krönungskirche bekommt einen Aufzug und einen zweiten Eingang. So können künftig Menschen
mit Gehbehinderung die Gottesdienste nicht nur auf der Empore, sondern im unteren Kirchenraum
mitfeiern, Lichter entzünden, die Weihnachtskrippe aus der Nähe betrachten und sogar in die Unterkirche
kommen. Die Kirche kann besser gelüftet werden und viele Arbeiten in der Kirche werden
leichter zu bewältigen sein.
In diesem Zug werden die Kirchenbänke neu gestrichen und die Sitzpolster erneuert. Wir hoffen,
dass die Krönungskirche bis Ende Januar in neuem Glanz erstrahlen kann. Wenn Sie uns bei diesem
Projekt durch eine Spende unterstützen möchten, sind wir dankbar.

Weihnachtszeit

Ein „strahlendes Weihnachtswetter“ lockte in der vergangenen Weihnachtszeit gleich in den ersten
Tagen des Weihnachtsweges viele Familien auf die Liebfrauenhöhe. „Das ist wunderbar, dass wir
für die Familie ein Angebot haben, das auch das Weihnachtsgeschehen aufgreift“ so bringt ein
Vater seine Freude zum Ausdruck. Genau das ist das Anliegen des Weihnachtsweges, dass viele
Familien mit Kindern und alle, die gerne die Stationen besuchen, dem Weihnachtsgeheimnis auf
die Spur kommen. Der „Weihnachtsweg Liebfrauenhöhe“, der einige neue Stationen hat, kann
vom 25. Dezember bis zum 7. Januar besucht werden.
„Kann ich in diesem Jahr Maria spielen?“, fragte ein Mädchen bereits im Sommer. Nach einer CoronaPause gibt es in diesem Jahr wieder die „10 Minuten an der Krippe“, eine Krippenfeier mit Weihnachtsliedern und Kindersegnung, bei der Kinder spontan mitspielen dürfen.

Dank

Für Ihre Verbundenheit mit unserem Wallfahrtsort und Tagungshaus, für alles Wohlwollen, jedes
Gebet und jede Spende danken wir Ihnen herzlich und schließen Sie in unser Gebet ein.
Wir wünschen Ihnen ein gnadenreiches Weihnachtsfest und erbitten Ihnen Gottes Segen für das
neue Jahr. Im Liebesbündnis mit der Gottesmutter haben wir ein Fundament, auf dem wir zuversichtlich
in die Zukunft gehen können. Die Gottesmutter möge Ihnen auch im neuen Jahr Wegbegleiterin
sein und Zuversicht für jeden Tag schenken.

Mit herzlichen Grüßen von der Liebfrauenhöhe

Sr. M. Annjetta Hirscher                                              Sr. M. Dorina Dungel
Wallfahrtsleitung                                                         Hausleitung